∼ Kessin ∼
Kessin liegt 1/2 Meile von Hanshagen gen Süden an der Gränze des Kirchspiels, und an die Feldmarken Slawetow, Radlow und Krebsow der benachbarten Kirchspiele Groß Kiesow und Züssow stehend.
Der Ort “Caßin” wird im Jahre 1362 erstmals genannt. Kessin ist ein altslawisches Dorf, dessen Name sich möglicher Weise durch das Wort “kaout” erklären läßt, was die Bedeutung eines gewalzten Feldes, Pole, hat.
Von seiner Bemarkung heißt es, daß sie schon lange dem Kloster Hilda ( Eldena) gehört habe, man findet sie aber in keiner der Urkunden verzeichnet, die sich auf die Stiftung von Hilda und die Bestätigung seiner Besitzungen beziehen. In dem Rechnungsbuche von 1543 — 1544 wird es auch nicht genannt. In der Dotations-Urkunde von 1634 gibt Herzog Bogislaw XIV. der Universität das “Dörp Caßin” (ausgenommen die dabei liegende Holzung), und weiterhin sagt er: “Daß wir uns obbesagter Gerechtigkeit (Jurisdiction, Pächte) auch an dem Dorffe Caßin, welches mit 7 Pflügdiensten hiebevor zu der Schäfferen Diedrichshagen gedient, mit der Jurisdiction aber, jährlichen Pächten und Burgdiensten nacher Wolgast gehöret, begeben und dieselbst hiermit der Universität zum Kloster Eldena abtreten (jedoch so viell die 7 Pflügdienste im DOrffe Caßin anreihet, daß hierdurch dem mit unserem Scretario Petro Bohlen und Philipp Adelkeim, aufgerichteten Contract im geringsten nicht praejudiret, sondern Petro Bohlen die Jahrschaar gehalten, und nach verflossenen Jahren solcher Hoff erstlich dem Ampte wieder incorporiret, auch Adelheim bei den übrigen Höfen, welche ihme zur Appothec verschrieben, bis dieselbe nach abgelaufenen Jahren von der Universität wieder reluiret worden ohne Turbation und Einbrand verbeliben sollen), worüber unsere Beamten zu Wolgast die Universität keineswegs betrüeben, oder verunruhigen sollen.”
Hieraus erhellet klar, daß Caßin, heute Kässin, genannt, niemals Eigentum des Klosters Eldena gewesen ist, sondern bis zur Schenkungs-Acte von 1634 zum fürstlichen Domanio gehört hat und vom Ampte Wolgast verwaltet wurde.
Weil nun aber der Herzog die Kessiner Holzung für sich behielt, als sie dem Ampte Wolgast nicht zu entrathen, so verhieß der Geschenkgeber: Es Soll zu nothwendigen Gebewdten in slchem Dorfe Caßin der Universität jederzeit durch die Wolgastliche Beampten nach Gelegenheit Aufschub gethan werden. Diese Beihülfe an Bauholz ist denn auch öfters des landesherrlichen Forstengewährt worden, wie Verhandlungen aus den Jahren 1687 und 1697 und selbst während der Dänischen Occupation im Jahre 1712 darthun.
Weil eine Feuersbrunst mehrere gebäude in kessin zerstört hatte, wurde das erforderliche Bauholz zum Wiederuafbau derselben angeiwsen, aber nicht in einem benachbarten, sondern in dem Forstrevier Ahlbeck auf der Insel Usedom.
.….Bohlen verpachtet seinen Pfandhof im Jahre 1644 an Jacob Krüger, den Pensionair zu Kessin, der die übrigen Adelheimschen Höfe in Pacht gehabt, für jährlich 30 fl. (fl — Floren = Gulden). Vier Jahre nachher, im Jahre eds Westfälischen Friedensabschlusses, befand sich die Universität inder Lage, das Bohlensche Pfandstück, wozu auch ein .…. gehörte, von der Witwe des inzwischen verstorbenen Pfandträgers auszulosen.
Der Hof wurde an den Wolgaster Holzvogt in Pacht gegeben, der auch nach einer Resolution der Königl. Regierung, jährlich nur 20 fl. zahlte, der Katen aber war an Andreas Wollentzen zu Radelow verpensioniert.
es war im Jahre 1652, daß Philipp Adelheim auch seine Höfe der Akademie zur Reluition anbot. Die Acten besagen: “Die universität beschuldigt ihren Amtmann zu Eldena, Joachim Eberling, er habe von Adelheim für 5000fl. der Universität zu Gute Kessineinlösen können, wozu noch komme, daß Universitas besagte Prätension und Forderung gegen Adelheim aus ein und anden capite gehabt, Er habe es aber dem General-Feldmarhscall, Graf Wrangel zugeschanzt, und also die Re.…. der Universität auf einige 1000 fl. schweer gemacht.”
Die Universität lehnte Adelheims Anerbieten bis auf Weiteres ab, theils weil sie nicht die Mittel zur Einlösung besaß, theils weil der Pfandträger Erstattung des Kriegsschadens und der aufgewendeten Meiorationen beanspruchte, und behielt sich die definitive Erklärung bis zum Aus